Jukun

Jukun,

 

Djukun, Volk in Ostnigeria, weit verstreut in den Bundesstaaten Bauchi, Benue, Gongola und Plateau mit Zentrum südlich des mittleren Benue, etwa 50 000 Angehörige. Die Jukun treiben Feldbau in der Savanne (Hirse). Von ihrer künstlerischen Tradition sind Holzskulpturen, besonders naturalistisch konzipierte Tierkopfmasken sowie Tanzaufsätze von abstrakter Form, die einen Menschenkopf verkörpern sollen, erhalten. Die Sprache der Jukun und anderer jukunoider Stämme bildet einen eigenen Zweig der Benue-Kongo-Sprachen.

 

Geschichte:

 

Im 17. Jahrhundert bildete der von den Jukun beherrschte Staat Kwararafa eine bedeutende Militärmacht, die mehrmals die nördlichen islamischen Nachbarn angriff, dabei die Hausa-Stadt Kano überrannte und von Bornu die Anerkennung als gleichberechtigter Staat durchsetzte. Die Jukun blieben ihren traditionellen Glaubensvorstellungen verhaftet; Zentrum ihrer Gesellschaft war ein Gottkönig, der nach sieben Jahren Regierungszeit rituell getötet wurde; jedoch tolerierten sie den Islam. Im 18. Jahrhundert verfiel die Macht der Jukun.